Bericht: Fachleute fürchten um Zukunft des 49-Euro-Tickets

Bericht: Fachleute fürchten um Zukunft des 49-Euro-Tickets

München (epd). Landesminister und Verkehrsbranche warnen laut einem Zeitungsbericht vor einer ungewissen Zukunft des 49-Euro-Tickets gut 100 Tage nach dem Start. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete am Donnerstag, mehrere Verkehrsminister aus den Bundesländern und die Verkehrsverbünde fürchteten um die Zukunft des Angebots, weil nötige Finanzzusagen für das kommende Jahr fehlten.

Die Zeitung zitierte aus einem ihr vorliegenden Brief des nordrhein-westfälischen Verkehrsministers Oliver Krischer (Grüne), ohne eine Einigung in offenen Finanzfragen für die Zeit nach 2023 „sehen die Länder die Fortführung des Deutschlandtickets oder zumindest dessen flächendeckende Anwendung ernsthaft gefährdet“. Das vierseitige Papier von Krischer, der aktuell Vorsitzender der Länder-Verkehrsministerkonferenz ist, datiere von Ende Juli und sei an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) adressiert.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte der Zeitung: „Der Bund und vor allem Bundesverkehrsminister Wissing müssen sich jetzt endlich zu dem von ihm selbst initiierten Projekt bekennen und auch in den kommenden Jahren die Hälfte der Kosten des Deutschlandtickets übernehmen.“ Ähnlich äußerte sich laut dem Bericht Werner Overkamp, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der als wichtigste Stimme der Branche gelte.

Overkamp zufolge ist die Zukunft des Tickets „ungewiss, weil die Verkehrsunternehmen und -verbünde nicht wissen, ob seine Finanzierung im nächsten Jahr weitergeht“. Gefordert seien jetzt Bund und Länder, die Finanzierung über 2023 hinaus sicherzustellen.