SED-Beauftragter Ebert fordert lebendige Erinnerungskultur

SED-Beauftragter Ebert fordert lebendige Erinnerungskultur

Berlin (epd). Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, hat eine lebendige Erinnerungskultur jenseits von Kranzniederlegungen an Jahrestagen gefordert. „Gedenktage und Erinnerungsorte sind notwendig“, erklärte Ebert am Dienstag in Berlin anlässlich des 62. Jahrestages des Mauerbaus am Sonntag (13. August): „Wir sollten uns aber auch jenseits der Kranzniederlegungen an den Mauerbau und seine Folgen erinnern.“

Ebert betonte, der Tag des Mauerbaus vom 13. August 1961 müsse wie der Tag des DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 und der Tag des Mauerfalls vom 9. November 1989 „im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft verankert werden“. „Dazu brauchen wir eine lebendige Erinnerungskultur, die jüngere Menschen erreicht - mit authentischen Erinnerungsorten, digitalen Angeboten und partizipativen Formaten“, sagte der Aufarbeitungsbeauftragte des Landes Berlin. Zwischen 1961 und 1989 wurden an der Berliner Mauer mindestens 140 Menschen getötet.

Ebert sagte, die Berliner Mauer habe das Unrecht des SED-Regimes verkörpert. Das menschenverachtende Bauwerk habe die Stadt geteilt und Familien wie Freundeskreise auf brutale Weise auseinandergerissen: „Die DDR konnte nur bestehen, weil sie ihr Volk einsperrte.“ Menschen, die die Grenze überwinden wollten, um in Freiheit zu leben, hätten lange Haftstrafen oder ihren Tod riskiert.

Zum Gedenken an den Mauerbau finden am Sonntag in Berlin mehrere Veranstaltungen statt, etwa an der Gedenkstätte Berliner Mauer und am Peter-Fechter-Mahnmal in der Zimmerstraße im Stadtteil Kreuzberg.