Kampala, Genf (epd). Das UN-Menschenrechtsbüro in Uganda stellt am Samstag nach 18 Jahren seine Arbeit ein. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, äußerte am Freitag in Genf sein Bedauern über die Schließung. Zwar seien viele Fortschritte erzielt worden, doch in dem ostafrikanischen Land gebe es nach wie vor „schwerwiegende menschenrechtliche Herausforderungen“, sagte er.
Türk verwies unter anderem auf das kürzlich erlassene Anti-Homosexualitätsgesetz, mit dem drakonische Strafen für gleichgeschlechtliche Handlungen drohen. Der UN-Hochkommissar kritisierte zudem ein zunehmend feindseliges Umfeld für Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und Vertreter der Zivilgesellschaft.
Das UN-Menschenrechtsbüro war 2005 eingerichtet worden und beschränkte seine Arbeit zunächst auf den von Konflikten betroffenen Norden Ugandas. 2009 wurde das Mandat auf das ganze Land ausgeweitet. Die ugandische Regierung hatte Anfang des Jahres beschlossen, das Gastlandabkommen nicht weiter zu verlängern und die Entscheidung mit ihrem eigenen starken Engagement zum Schutz der Menschenrechte begründet. Menschenrechtler warnten vor der Schließung des Büros.