Großröhrsdorf, Görlitz (epd). Die barocke Stadtkirche im ostsächsischen Großröhrsdorf ist ausgebrannt. Von dem evangelischen Gotteshaus seien nur noch die Grundmauern übrig, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Görlitz, Maximilian Funke, nach dem Feuer in der Nacht zum Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Innenausstattung sei zerstört worden. Altar, Kanzel und Emporen waren aus Holz.
Ob Wertgegenstände vor den Flammen gerettet wurden, war zunächst offen. Die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde wollte sich am Freitagnachmittag äußern. Nach Polizeiangaben war das Feuer in der Nacht in der 1736 geweihten Stadtkirche ausgebrochen. Die Flammen hatten zunächst den Dachstuhl erfasst, danach auch den Glockenturm. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt.
Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz, äußerte sich zutiefst betroffen: „Mich erfasst Bestürzung und Trauer, wenn ich an das zerstörte Gotteshaus denke“, sagte er. Bilz war selbst vor Ort, um sich ein Bild vom Ausmaß des Brandes zu machen.
Er sei dankbar, dass niemand verletzt wurde, fügte der Landesbischof hinzu. Die Menschen in der Stadt stünden jedoch unter Schock und seien „unglaublich traurig“. „Das sind ganz schwere Stunden“, sagte Bilz dem epd, vor allem auch für die Kirchengemeinde. Die Kirche, eines der bekanntesten Sakralgebäude in der Oberlausitz, war in den Jahren 2012 bis 2017 umfassend restauriert worden.
Aus der Gemeinde sei geäußert worden, dass die Kirche wieder aufgebaut werden soll, sagte Bilz. Er unterstütze dies. Eine Stadtkirche trage zur Identität einer Region bei. Es sei unvorstellbar, dass es solch ein Gebäude einfach nicht mehr geben soll, sagte der Bischof.
Bei dem Brand stürzten die Spitze des fast 50 Meter hohen Glockenturms und der Dachstuhl ein. Mehrere Zeugen berichteten laut Polizei von einem lauten Knall in der Nacht. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Der Sachschaden konnte zunächst nicht beziffert werden.
