Bei der Bischofssynode über Neuevangelisierung unterstrich das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche die ökumenische Bedeutung der Bemühungen der Kirchen, Christen von heute anzusprechen, die sich von der Kirche abgewandt haben.
Am Vorabend des 50. Jahrestages der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils würdigte Williams die Wirkung der damaligen Bischofsversammlung. "Für viele Angehörige meiner Generation hat das Konzil auch jenseits der Grenzen der katholischen Kirche ein großes Versprechen dargestellt." Damals habe sich die Kirche der Frage gestellt, ob ihre Kultur und Strukturen angemessen waren, um das Evangelium mit dem "komplexen, vielfach rebellischen, immer unruhigen Geist der modernen Welt" zu teilen.
Neuevangelisierung darf nach den Worten des Erzbischofs von Canterbury nicht darauf zielen, Menschen dazu zu bewegen, "den Wunsch nach Dramatik, Aufregung und Selbstgefälligkeit auf Gott anzuwenden". Kontemplation sei die einzige Antwort auf die "unwirkliche und wahnsinnige Welt unserer Finanzsysteme, unsere Werbekultur und unsere chaotischen Gefühle". Eine authentische Theologie, die einen stillen Blick auf Gott richte, sei "zutiefst revolutionär".