Berlin, Hamburg (epd). Kinder mit niedrigem Sozialstatus sind eher einsam, haben Schlafprobleme und Schmerzen. Das zeigt der aktuelle DAK-Präventionsradar, den das Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in 14 Bundesländern durchführte. Statusübergreifend verbesserte sich zwar die im Zuge der Corona-Pandemie verminderte psychische Gesundheit von Kindern wieder, bei den während der Pandemie zugenommenen körperlichen Beschwerden lässt sich dagegen kein nennenswerter Trend zum Positiven erkennen. Die DAK präsentierte die Ergebnisse am Donnerstag in Berlin.
Die Hälfte (50 Prozent) der Schulkinder mit niedrigem Sozialstatus ist demnach einsam, unter den Kindern mit hohem Sozialstatus ist es etwas mehr als jeder Vierte (28 Prozent). Etwa zwei Drittel (67 Prozent) der Mädchen und Jungen aus Familien mit niedrigem Sozialstatus zeigen ein vermindertes Wohlbefinden, in bessersituierten Familien sind es 41 Prozent. 44 Prozent der Schulkinder aus sozial benachteiligten und 26 Prozent der Kinder aus bessergestellten Familien zeigen vermehrt depressive Symptome.
Fast die Hälfte der benachteiligten Kinder (49 Prozent) sowie ein Drittel (33 Prozent) der Kinder mit hohem Sozialstatus leidet mindestens einmal pro Woche unter Schlafstörungen. 22 Prozent der befragten Kinder mit niedrigem Sozialstatus haben sogar schon einmal Schlafmittel genommen - bei Kindern mit hohem Sozialstatus beträgt der Wert 13 Prozent. Eine große Rolle bei den Schlafproblemen der sozial benachteiligten Schulkinder spielen demnach exzessive Bildschirmzeiten.