Berlin (epd). Die Zahl der Schülerinnen und Schüler im islamischen Religionsunterricht wächst. Sie stieg bundesweit innerhalb von drei Jahren von rund 60.000 auf nunmehr etwa 69.000 Mädchen und Jungen, wie eine am Donnerstag in Berlin verbreitete Recherche des Mediendienstes Integration bei den Kultusministerien der Länder ergab. Die jeweiligen Angebote in den Bundesländern unterscheiden sich demnach sehr stark.
In den fünf ostdeutschen Bundesländern wird laut der Recherche überhaupt kein islamischer Religionsunterricht angeboten. In einigen Bundesländern seien die Angebote für muslimische Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren ausgebaut worden, hieß es. So habe Bayern 2021 das Modellprojekt Islamkunde in ein ordentliches Fach überführt. Hamburg werde zum kommenden Schuljahr den Religionsunterricht für alle flächendeckend einführen. In anderen Ländern stagniere die Entwicklung.
Bekenntnisorientierten Unterricht, den islamische Gemeinschaften organisieren, gibt es laut Mediendienst Integration in Berlin, Niedersachsen und Hamburg. Islam- oder Religionskunde in staatlicher Verantwortung werde in Bayern, Schleswig-Holstein, teils in Hessen und in Bremen gelehrt. In Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland würden Modellprojekte erprobt.
Immer wieder gibt es laut der Recherche auch Auseinandersetzungen um den Unterricht. Hauptgrund seien Vorwürfe, dass beteiligte Gemeinschaften unter ausländischem Einfluss stehen, hieß es.