Genf (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat den Militärputsch im Niger scharf verurteilt. Der festgesetzte Präsident Mohamed Bazoum sei sofort freizulassen, forderte Guterres laut einer am Donnerstag in Genf verbreiteten UN-Mitteilung.
Guterres verlangte von allen Parteien, sich der Gewalt zu enthalten und die Rechtsstaatlichkeit zu achten. Im Sahel-Staat Niger haben Militärs nach eigenen Angaben die gewählte Regierung abgesetzt. Am späten Mittwochabend gaben Soldaten im Rundfunksender RTN die Machtübernahme bekannt.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zeigte sich ebenfalls besorgt. „Wir bekräftigen unsere volle Unterstützung für Präsident Bazoum und unsere Überzeugung, dass Niger ein unumgänglicher Partner der Europäischen Union in der Sahelzone ist“, erklärte Borrell am Mittwochabend in Brüssel. Man verurteile den Angriff auf die demokratischen Institutionen und den Versuch, das Land zu destabilisieren, scharf.
Die Militärs hatten die Absetzung der Regierung unter anderem mit der Verschlechterung der Sicherheitslage im Niger begründet. Bazoum ist seit 2021 Präsident. Niger mit mehr als 26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Machtergreifung des Militärs könnte die ganze Sahel-Region weiter destabilisieren.