Wiesbaden (epd). Der Anteil der Totgeburten in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, wurden im Jahr 2022 3.247 Kinder tot geboren. Das waren zwar fünf Prozent weniger als im Jahr zuvor. Da aber die Zahl der lebend geborenen Kinder um sieben Prozent und damit stärker sank als die Zahl der Totgeburten, stieg die Quote der Totgeburten je 1.000 Geborenen von 4,3 auf 4,4. Der Anteil der Totgeburten in Deutschland nimmt seit 2010 tendenziell zu.
Die Quote war 2022 bei den Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit mit 5,0 Totgeburten je 1.000 Geborenen deutlich höher als bei den deutschen Frauen mit 4,1, wie es weiter hieß. Besonders groß war dabei der Abstand in der Altersgruppe ab 35 Jahren. Die Quote betrug bei allen Frauen ab 35 Jahren 5,5 Totgeburten je 1 000 Geborenen. Bei den deutschen Frauen dieser Altersgruppe lag sie bei 5,1 und bei den Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit bei 7,1.
Die Ursachen des seit über zehn Jahren zu beobachtenden Anstiegs der Quote sind nach Angaben des Bundesamtes noch nicht hinreichend erforscht und daher nicht sicher zu benennen. Das steigende Durchschnittsalter der werdenden Mütter und der steigende Anteil ausländischer Frauen an allen Müttern allein können demnach die Zunahme nicht erklären, da die Quote unabhängig von Alter und Staatsangehörigkeit der Frauen tendenziell gestiegen ist.