Freiburg (epd). Erzbischof Georg Gänswein, ehemaliger Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., soll künftig keine Stelle im Erzbischöflichen Ordinariat und keine dauerhafte Tätigkeit für die Erzdiözese Freiburg übernehmen. Wie die Erzdiözese am Montag weiter mitteilte, seien nach Absprache mit dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger aber die Übernahme einzelner Aufträge wie Firmungen oder örtliche Festgottesdienste möglich. Burger hatte sich den Angaben zufolge mit Gänswein nach dessen Rückkehr in die Erzdiözese Freiburg zu einem Gespräch getroffen.
Der 66-jährige Gänswein werde als Ehrendomherr ab Herbst regelmäßig Gottesdiensten im Freiburger Münster vorstehen, hieß es weiter. Gänswein war in sein Heimatbistum Freiburg im Breisgau zurückgekehrt, nachdem Papst Franziskus ihn im Mai angewiesen hatte, Rom zu verlassen. Gänswein war zuletzt für Ämter eines Diözesanbischofs oder eines Päpstlichen Nuntius im Gespräch gewesen. Seit dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt am 31. Dezember 2022 war unklar, ob Franziskus eine neue Verwendung für Gänswein vorsieht.
Georg Gänswein wurde 1956 im baden-württembergischen Riedern geboren, 1984 im Freiburger Münster zum Priester geweiht. 1995 kam er an die Kurie nach Rom. Seit März 2003 arbeitete er als Privatsekretär von Kardinal Joseph Ratzinger, der 2005 zum Papst gewählt wurde. Benedikt XVI. weihte ihn 2013 zum Bischof. Gänswein blieb auch nach dem Amtsverzicht von Benedikt XVI. im Februar 2013 als Privatsekretär an seiner Seite. Zuletzt hatte sich Gänswein wenige Wochen nach Benedikts Tod in seiner Autobiografie kritisch zu Papst Franziskus geäußert.