Düsseldorf (epd). Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat vor einer nie dagewesenen Bedrohungslage bei Cyberangriffen gewarnt. Es gebe einen generellen Anstieg von Cyberangriffen in Deutschland, sagte die Bundesamtschefin Claudia Plattner der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Die Bedrohungslage ist so hoch wie nie“, warnte Plattner. „Wir sehen eine steigende Zahl an Schwachstellen in Software-Produkten, die Cyber-Angriffe erst möglich machen“, erklärte die BSI-Präsidentin.
Cyberangriffe gebe es auf allen Ebenen, und sie träfen neben Behörden auch Unternehmen, erläuterte Plattner. Immer häufiger seien die Grenzen zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Cyber-Akteuren fließend.
In der Debatte über das Bundesamt als künftige Zentralstelle der Cyberabwehr forderte die neue Präsidentin mehr Bundeskompetenz. Die Zentralstelle sei wichtig, um einen Überblick über die Angriffe zu bekommen, sagte Plattner. Nötig sei zudem, „ein gebündeltes, ein gemeinsames Lagebild, nicht 17 unterschiedliche“. Auch eine gute Kooperation mit den Stellen in den Ländern sei für eine gute Abwehr wichtig. Beim Lagebild wäre es sinnvoll, das beim Bund zusammenfließen zu lassen.