Kenia: Mindestens sechs Tote bei Protesten

Kenia: Mindestens sechs Tote bei Protesten

Kampala, Nairobi (epd). Bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten in Kenia sind mindestens sechs Menschen gestorben und landesweit 600 Menschen festgenommen worden. Dies berichtete die kenianische Zeitung „The Star“ am Donnerstag mit Verweis auf Polizeiangaben. Zudem mussten 53 Kinder in ein Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem Tränengas in ihre Schulklasse geworfen worden war.

Am Dienstag waren in Kenia landesweit Proteste gegen die Regierung ausgebrochen. Im Fokus der Proteste, zu denen Oppositionspolitiker Raila Odinga aufgerufen hatte, steht der Frust über die wirtschaftliche Situation des Landes, steigende Lebenshaltungskosten und neu implementierte Steuern. Menschenrechtsorganisationen kritisierten das brutale Vorgehen der Polizei. Erst am vergangenen Freitag waren ebenfalls bei Anti-Regierungs-Protesten mehrere Menschen getötet worden. Auch hier kritisierten Menschenrechtsgruppen eine unverhältnismäßige Gewalt der Polizei.

In dem ostafrikanischen Land gab es in den vergangenen Monaten immer wieder gewaltsame Proteste mit Toten und Verletzten, zu denen der bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr unterlegene Odinga aufrief. Nach Angaben der Weltbank machen die steigenden Lebenshaltungskosten vielen Menschen in Kenia zu schaffen. Im Norden des Landes leidet die Bevölkerung zudem unter einer schweren Dürre.