Berlin (epd). Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich gegen Lockerungen für den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft ausgesprochen. „Die Deregulierung der Gentechnik ist nicht die Antwort auf die Frage nach dem Welthunger“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). „Wir helfen den Hungernden am besten, wenn wir weiter in nachhaltige, klimaangepasste Landwirtschaft vor Ort investieren“, unterstrich sie. Die EU-Kommission plant, den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft zu erleichtern.
Der gesellschaftliche Nutzen der Gentechnik werde in der Theorie oft behauptet, in der Praxis ziele die Gentechnik jedoch auf Patente und Profite, sagte die Ministerin weiter. Kleinbauern in Entwicklungsländern könnten sich dieses teure Saatgut gar nicht leisten. Deshalb werde in der Entwicklungszusammenarbeit nicht auf den Einsatz von Gentechnik und neue Züchtungstechnologien gesetzt.
Die Pläne der Europäischen Union zur Deregulierung des Gentechnikrechts sollen an diesem Mittwoch vorgestellt werden. Lebensmittel auf Basis gentechnisch bearbeiteter Pflanzen könnten in der EU damit künftig einfacher und ohne Kennzeichnung verkauft werden.