"Es wäre denkbar, dass in manchen Bereichen wie in Kindertagesstätten eine Lockerung des Kopftuchverbotes angestrebt wird", sagte sie am Montag nach dem dritten Treffen des "Runden Tisches Islam" in Stuttgart. Zugleich schränkte sie ein, es dürfe seitens der Eltern keinen Protest geben und der Frieden in einer Tagesstätte nicht gestört werden. Bisher ist das Tragen religiöser Symbole im öffentlichen Dienst verboten.
Integration und Emanzipation
Öney ergänzte, es gehe ihr um einen Integrations- und Emanzipationsprozess von Frauen mit Kopftuch. "Deshalb müssen wir auch schauen, dass ihre Integration in den Arbeitsmarkt gelingt", sagte sie. Die Muslime müssten lernen, dass sie nicht ein Kopftuch tragen müssen, und Nichtmuslime müssten lernen, dass das Kopftuch nicht ein Zeichen von Unterdrückung ist, sondern von Religionszugehörigkeit.
Die baden-württembergische Integrationsministerin forderte zudem die muslimischen Verbänden auf, alles daran zu setzen, dass muslimische Mädchen am Schwimm- und Sportunterricht sowie an Klassenfahrten teilnehmen. Beim dritten "Runden Tisch Islam", den die baden-württembergische Landesregierung einberufen hat, wurde die "Rolle der Frau im Islam" behandelt.