Wiesbaden (epd). Der deutsche Staat trägt immer höhere Gesundheitsausgaben. 81,4 Milliarden Euro der laufenden Gesundheitskosten wurden im Jahr 2021 über staatliche Transfers und Zuschüsse finanziert, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 18,8 Prozent oder 12,9 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2020. Der staatliche Finanzierungsanteil wuchs gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozentpunkte auf 17,5 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben von 465,9 Milliarden Euro.
Den Statistikern zufolge hat der Transferanstieg seinen Grund vor allem in den hohen Zahlungen im Kampf gegen Corona. Als direkten Bundeszuschuss gab der Bund über den Gesundheitsfonds unter anderem 17,2 Milliarden Euro für Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser, Schutzmasken, Corona-Tests und für Aufwendungen in den Impfzentren.
Dazu kamen als ergänzender Bundeszuschuss fünf Milliarden Euro für weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Für die zentrale Beschaffung von Impfstoffen zahlte die Regierung rund 3,5 Milliarden Euro. Schließlich erstattete der Bund eine Milliarde Euro für die coronabedingten Ausgaben der sozialen Pflegeversicherung.
286,8 Milliarden Euro der Gesundheitsausgaben finanzierten sich 2021 über Sozialversicherungsbeiträge (61,6 Prozent), der weiterhin wichtigsten Finanzierungsquelle. Gegenüber 2020 fiel der Anteil jedoch um 1,1 Prozentpunkte. Die Arbeitgeber trugen mit 113,7 Milliarden Euro (24,4 Prozent) dazu bei. Über die Beiträge der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kamen 111,7 Milliarden Euro (24,0 Prozent) zusammen. Die sonstigen Sozialversicherungsbeiträge, wie etwa Krankenversicherungsbeiträge von Rentnern, beliefen sich auf 61,4 Milliarden Euro 13,2 Prozent.