Bremer Initiative gegen Fachkräftemangel in der Pflege

Bremer Initiative gegen Fachkräftemangel in der Pflege
Bremen will Schule machen: Durch eine gemeinsame Initiative von Politik, Verwaltung, Pflege und Verbänden soll der zukünftige Bedarf an Pflegekräften in dem Stadtstaat gedeckt werden. Wenn das Image von Pflegekräften nicht besser wird, befürchtet der Landesdiakoniepfarrer, hilft das aber auch alles nicht.

Mit einer Reihe von Maßnahmen will im Bundesland Bremen ein breites Bündnis gegen den Fachkräftemangel in der Pflege vorgehen. Zu diesem Zweck haben Vertreter der Initiative aus Politik, Verwaltung, Pflege, Kliniken, Verbänden, der Agentur für Arbeit und Jobcentern am Montag eine Vereinbarung unterzeichnet. So sollen die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht, ausländische Abschlüsse leichter anerkannt und erstmals auch Ausbildungen bei ambulanten Pflegediensten ermöglicht werden. Kritik kommt vom Bremer Pflegerat.

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Die Bundesagentur für Arbeit rechnet bis zum Jahr 2030 in Deutschland allein in der Altenpflege mit einem zusätzlichen Bedarf von rund 140.000 Fachkräften. Für das Land Bremen beziffert das Sozialressort diese Zahl auf etwa 1.300. Deshalb sei die Vereinbarung "ein erster Schritt", der aber nicht alles sein dürfe, sagte der Vorsitzende des Landespflegeausschusses, Landesdiakoniepfarrer Michael Schmidt: "Die Initiative ist nur begrenzt hilfreich, wenn das gesellschaftliche Ansehen der Pflege nicht besser wird."

So müssten die sozialen Sicherungssysteme besser ausgestattet werden, damit den Pflegekräften dauerhaft angemessene Löhne gezahlt werden könnten, forderte Schmidt. Der entscheidende Hebel, um mehr Fachkräfte gewinnen zu können, seien die Berufsperspektiven.

Vertreter des Bremer Pflegerates haben die Vereinbarung aus politischen Gründen nicht unterzeichnet. Sie kritisierten, dass zu den Maßnahmen keine berufsständische Pflegekammer gehört.