Köln (epd). Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat 2022 nach eigenen Angaben in Deutschland ein Rekord-Spendenergebnis erzielt. Rund 247,6 Millionen Euro kamen aus Spenden und dem Verkauf der Unicef-Grußkarten zusammen, teilte das Deutsche Komitee für Unicef am Montag in Köln mit. Dies sei so viel wie nie zuvor seit der Gründung des Komitees vor 70 Jahren. Für 2021 hatte Unicef angegeben, etwa 162,6 Millionen Euro aus Spenden und Grußkartenverkauf erzielt zu haben.
Das Jahr 2022 sei zugleich ein „Schreckensjahr für Kinder“ als auch ein „Jahr der großen Solidarität“ gewesen, erklärte Unicef Deutschland. Es sei geprägt durch den Angriffskrieg auf die Ukraine, aber auch durch „weniger beachtete Krisen“ wie die verheerende Dürre am Horn von Afrika. Das Hilfswerk legte am Montag in Berlin seinen Geschäftsbericht für das vergangene Jahr vor.
Allein 103 Millionen Euro hätten die Menschen in Deutschland 2022 für die Unicef-Hilfe in der Ukraine und den Nachbarländern gespendet, hieß es. Das Hilfswerk habe dort im vergangenen Jahr 4,6 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt und 500.000 Kinder und deren Betreuungspersonen mit Winterkleidung ausgestattet. In Krisengebieten wie Afghanistan, am Horn von Afrika sowie im Jemen, in Syrien und Südsudan versorgte Unicef den Angaben zufolge Kinder beispielsweise mit Trinkwasser, therapeutischer Nahrung und Impfungen.
Zu dem Spendenergebnis trugen laut Unicef fast 670.000 aktive Spenderinnen und Spender in Deutschland bei. Regelmäßige Beiträge kämen zudem aus mehr als 308.000 Unicef-Patenschaften. Das Deutsche Komitee für Unicef wurde nach eigenen Angaben am 30. Juni 1953 von engagierten Bürgerinnen und Bürgern in Köln gegründet.