Berlin (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) pocht auf deutlich mehr Einsatz im Kampf gegen Hunger, extreme Armut und weltweite Ungerechtigkeit. Sie sprach am Montag in Berlin bei einem Kongress der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), des Hilfswerks „Brot für die Welt“, der Diakonie Deutschland und der Akademie des Versicherers im Raum der Kirchen zur Halbzeitbilanz zur sogenannten Agenda 2030 von „Polykrisen“. Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine mit weltweiten Folgen bei den Ernährungspreisen und die Klimaveränderungen hätten die Welt „enorm zurückgeworfen“.
Im Jahr 2015 hatten die internationale Staatengemeinschaft in New York eine Agenda mit 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG) beschlossen, die bis 2030 erreicht werden sollen. Dazu gehören neben der Überwindung von extremer Armut unter anderem ein besserer Zugang zu sauberem Wasser sowie zu Bildung. In diesem Jahr ist Halbzeit. Für September ist ein Gipfel bei den Vereinten Nationen geplant, auf dem der Kurs für die weitere Umsetzung der Agenda 2030 festgelegt werden soll.
Schulze sagte, „ich möchte, dass dieser Gipfel ein Aufbruch wird“. Wenn die Staats- und Regierungschefs dort das Signal sendeten, dass künftig mehr vorangebracht werde, dann sei eine Menge erreicht.
„Brot für die Welt“-Präsidentin Dagmar Pruin erinnerte daran, dass die Agenda 2030 mit ihren Zielen einst als „Glücksfall der Geschichte“ bezeichnet wurde. Dass die Weltgemeinschaft viele Ziele voraussichtlich nicht erreichen werde, sei ernüchternd, alarmierend und beunruhigend.