Wiesbaden (epd). In Deutschland beginnen inzwischen deutlich mehr junge Menschen ein Studium als eine Ausbildung. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, gab es 2021 weit mehr als doppelt so viele Studentinnen und Studenten (2,9 Millionen) wie Auszubildende (1,3 Millionen). Auf 10 Studierende kamen somit 4,3 Auszubildende. 1950, im früheren Bundesgebiet, kamen auf 10 Studierende noch 75,5 Auszubildende. 971.000 Menschen machten damals eine Ausbildung, nur 129.000 waren für ein Studium eingeschrieben.
Die steigende Bedeutung akademischer Bildung wird auch am wachsenden Anteil der Abiturientinnen und Abiturienten sichtbar. Verfügten im Jahr 1960 etwa 6,1 Prozent der 19- bis 21-Jährigen über die Hochschulreife, lag die Studienberechtigtenquote 2020 bei 46,8 Prozent.
Eine der auffälligsten Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte betrifft den Statistikern zufolge die immer stärkere Bildungsbeteiligung von Frauen und Mädchen. Demnach nahmen 2021 247.300 Frauen ein Studium auf. Damit stellen sie inzwischen mehr als die Hälfte der Studienanfängerinnen und -anfänger im ersten Hochschulsemester (52,4 Prozent). 1950 lag ihr Anteil lediglich bei 18,5 Prozent.