Nürnberg (epd). Für den früheren Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU) ist die Frage nach Integration zu stark mit dem Begriff Migration verknüpft. Es sei auffällig, wie stark die Integrationsfrage mit der Migrationsfrage verbunden werde, sagte Lammert am Freitag beim 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg.
Für ihn sei die Frage nach Integration die Frage nach dem Zusammenhalt in der Gesellschaft und den Bedingungen, unter denen dieser zustande komme. Diese Debatte werde aber erst geführt, seitdem über Migration diskutiert werde, sagte Lammert: „Dieser Zusammenhang besteht aber nicht.“
Jemand, der nie zugewandert ist, könne trotzdem kaum in die Gesellschaft integriert sein, genauso wie jemand, der zugewandert ist, kaum Probleme bei der Integration haben könne, betonte Lammert. „Ich frage mich, wenn man allen Bio-Deutschen einmal im Jahr den Einbürgerungstest abverlangen würde, wie viele dann durchfallen würden“, fügte er hinzu. Lammert war am Freitag als Redner zu Gast bei einem Podium zur Frage „Wo geht's zu deutschen Leitkultur?“.