Gauck besucht ehemaliges Drehkreuz für DDR-Häftlingsfreikauf

Gauck besucht ehemaliges Drehkreuz für DDR-Häftlingsfreikauf

Chemnitz (epd). Altbundespräsident Joachim Gauck besucht am 17. Juni das ehemalige Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz. Er wolle sich über die Diktaturgeschichte des einstigen Haftortes informieren, teilte der Verein Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis am Freitag in Chemnitz mit. Zuvor nehme Gauck an der Gedenkveranstaltung der Stadt Chemnitz zum 70. Jahrestag des DDR-Volksaufstands vom 17. Juni 1953 teil.

Das ehemalige Kaßberg-Gefängnis ist wegen des dortigen Häftlingsfreikaufs ein Ort der Erinnerung an DDR-Unrecht und die deutsche Teilung. Bis Oktober soll dort ein Gedenkort mit Dauerausstellung entstehen. Auf dem Chemnitzer Kaßberg wurden politische Häftlinge aus Gefängnissen in ganz Ostdeutschland gebracht. Die Bundesrepublik Deutschland kaufte zwischen 1962 und 1989 rund 33.000 Männer und Frauen frei.

Der Gebäudekomplex diente auch als Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit. In der Zeit des Nationalsozialismus waren im Kaßberg-Gefängnis Angehörige unterschiedlicher Opfergruppen eingesperrt. Seit seiner Gründung 2011 setzt sich der Verein Lern- und Gedenkort für den Erhalt des früheren Gefängnisses ein. Künftig soll eine Ausstellung über die Geschichte des Gefängnisses und die Schicksale politischer Gefangener informieren.