Nürnberg (epd). Vor dem Hintergrund des erhitzten politischen Streits um das Heizungsgesetz hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die evangelische Kirche für ihre Vorbildfunktion gelobt. „Das Gesetz hat einen Vorläufer“, sagte Habeck am Freitag beim evangelischen Kirchentag und verwies auf die im vergangenen Jahr von der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beschlossenen Klimaschutzrichtlinie, die für den eigenen Bereich fossile Heizquellen in Zukunft verbietet.
„Im Grunde haben wir nur übersetzt, was die Kirchen gemacht haben“, sagte Habeck und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: „Jetzt kann ich es ja verraten.“ Er dankte der evangelischen Kirche, dass sie bei dem Thema selbst entschieden vorangehe.
Seit Oktober 2022 gilt für die EKD und die 20 Landeskirchen die Richtlinie, die zum Ziel hat, bis 2045 Gebäude und Einrichtungen klimaneutral zu betreiben. Sie legt Umsetzungsschritte unter anderem bei der Energieversorgung, für Dienstreisen und Kantinen fest.
Zu Heizungen heißt es dort, dass auf fossile Brennstoffe künftig zu verzichten sei. Beim Einbau von Heizungsanlagen sollen klimaverträgliche Technologien genutzt werden, etwa Wärmepumpen, Solarthermie oder Photovoltaikanlagen.
Die Ampel-Koalition hat eine ähnliche Regelung vereinbart, deren konkrete Umsetzung zwischen den Parteien aber noch heftig umstritten ist. Habeck will erreichen, dass ab 2024 jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird.