Nürnberg (epd). Der Beschluss der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER), ihren Hauptsitz von London nach München zu verlegen, ist für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) „ein beeindruckendes Zeichen der Vergebung“. Die Konferenz habe sich bei ihm für die Menschen bedankt, die jüdisches Leben in München wieder möglich machten, sagte Söder am Freitag bei einer Bibelarbeit auf dem 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. „Ein Vergeben im Herzen ist die Basis für den Frieden in der Zukunft“, erklärte Söder.
Die CER hatte Anfang Mai mitgeteilt, ihre Aktivitäten künftig in einem vom Freistaat Bayern geförderten „Zentrum für Jüdisches Leben“ zur Ausbildung von Rabbinern und Rebbetzin (Rabbinerfrauen) deutlich zu erweitern.
„Vergebung sollte ein Grundprinzip des menschlichen Lebens sein“, stellte Söder fest. Er erinnerte an die Zeit der Corona-Pandemie, nach der er selbst auch habe vergeben müssen. Er habe denen vergeben, die sich aufgeregt hätten und denen, „die furchtbar quergedacht“ haben. Am meisten hätten ihn aber die Menschen geärgert, die nicht aus Rücksicht für Schwache und Kranke ihre Freiheit einschränken wollten, sagte der Ministerpräsident.