Generalsekretärin: Kirche im ländlichen Raum stärken

Generalsekretärin: Kirche im ländlichen Raum stärken

Nürnberg (epd). Die Generalsekretärin des evangelischen Kirchentages, Kristin Jahn, wirbt dafür, Gemeinden in ländlichen Räumen gezielt zu stärken. Sie halte es für falsch, Umlandgemeinden vermehrt an die Kirchen der angrenzenden Städte anzudocken, sagte die Theologin am Donnerstag bei einem Gespräch auf dem „Roten Sofa“ der Kirchenpresse auf dem Nürnberger Messegelände. Man müsse helfen, die ländlichen Gemeinden zu erhalten und dürfe als Kirche „nicht nur dahin gehen, wo das Leben rockt“.

Es gebe längst nicht nur ein Stadt-Land-Gefälle in Fragen des öffentlichen Nahverkehrs, sondern auch in den kirchlichen Strukturen. Dennoch gibt es laut Jahn Chancen, die hohe Zahl der Kirchenaustritte auch in strukturschwachen Kirchengemeinden zu meistern. „Wir müssen weg vom Hauptamtsdenken und die vielen schon engagierten Ehrenamtler in die Gemeindearbeit einbinden“, so die Theologin, die von sich selbst sagt: „Ich bin kein Stadtgewächs.“

Sie verwies auf ihre eigene Arbeit, bevor sie 2022 Generalsekretärin des Kirchentags wurde. Seit 2017 war Jahn Superintendentin des Kirchenkreises Altenburger Land ganz im Osten Thüringens. Dort gelang die Umstrukturierung hin zu einer Ehrenamtskirche. Das sei ein Beispiel für die Zukunft, so die Literaturwissenschaftlerin: Ziel sei die gemeinsame Verkündigung: „Das kann gelingen, wenn mehr Ehrenamtler gewonnen, gestärkt und ausgebildet werden.“