Acht Handwerker der Maori haben in den vergangenen Wochen die geflochtenen Innenwände und das Dach mit originalem Material erneuert. Das mit zahlreichen Schnitzereien verzierte Versammlungshaus trage den Namen "Rauru" und sei vor 100 Jahren vom Museum erworben worden, sagte Museumsdirektor Wulf Köpke am Freitag bei der Präsentation. Außerhalb von Neuseeland besitze Hamburg das größte von insgesamt vier Maori-Häusern.
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Die Maori sind das indigene Volk Neuseelands. Mit mehr als einer halben Millionen Menschen stellen sie rund 15 Prozent der Bevölkerung. Nach ihren Vorstellungen hat das Haus ähnlich wie Bäume und Berge eine Seele. Es bietet Raum für Zusammenkünfte, Rituale und Feierlichkeiten. Auch das Völkerkundemuseum erwartet von den Besuchern Respekt. Sie sollen die Schuhe ausziehen und auf Essen, Trinken und Kaugummis verzichten. Nach der Eröffnung können Paare hier wie bisher standesamtlich heiraten.
Im Jahr 1900 vom Fluch befreit
Das Maori-Haus war nach den Schilderungen Köpkes anfangs mit einem Fluch belegt: Der Häuptling eines Maori-Stammes hatte das Haus um 1875 in Auftrag gegeben. Während der Bauarbeiten hatte er jedoch im Haus geraucht und damit ein Tabu verletzt. Nachdem seine zwei Frauen frühzeitig gestorben waren, gab er den Bau auf. Später wurde das Haus dann von einem Hotelbesitzer fertiggebaut. Bei seiner Einweihung im Jahr 1900 sollen es Maori-Priester von seinem Fluch befreit haben.
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Um das Jahr 1912 kam das Haus dann durch Kontakte des damaligen Direktors ins Völkerkunde-Museum nach Hamburg. 1986 hatte der Hamburger Senat angeboten, das traditionelle Haus an Neuseeland zurückzugeben. Eine Delegation der Maori habe sich jedoch bei einem Besuch davon überzeugt, dass es dem Haus in Hamburg gut gehe und dass auch kein Fluch auf ihm laste, so Köpke.