Port Sudan, Genf (epd). Aus einem Waisenhaus in Sudans umkämpfter Hauptstadt Khartum sind laut dem Hilfswerk Unicef 297 Kinder evakuiert worden. Die Kinder seien an einen sicheren Ort in dem afrikanischen Land gebracht worden, teilte Unicef am Mittwochabend in Port Sudan mit.
Die Evakuierung sei ein Lichtblick inmitten des anhaltenden Konflikts im Sudan, erklärte Mandeep O'Brien, die Unicef-Repräsentantin im Sudan. Die Kinder befinden sich den Angaben zufolge in der Obhut der Ministerien für Soziale Wohlfahrt und Gesundheit.
Unicef habe die Evakuierung unterstützt. Im gesamten Sudan mit einer Gesamtbevölkerung von knapp 44 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sind laut dem Kinderhilfswerk mehr als 13,6 Millionen Jungen und Mädchen dringend auf lebensrettende humanitäre Hilfe angewiesen.
Im Sudan kämpfen Armeeführer Abdel Fattah al-Burhan und der Befehlshaber der Miliz „Rapid Support Forces“ (RSF), Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“, um die Macht. Diplomatische Bemühungen für eine Beilegung des Konflikts waren bisher erfolglos. Hilfsorganisationen werden an ihrer Arbeit gehindert und angegriffen, obwohl beide Konfliktparteien humanitäre Feuerpausen zugesichert haben.
Seit Beginn der Gewalteskalation in dem nordostafrikanischen Land Mitte April hat es verschiedene Vereinbarungen für Feuerpausen gegeben, die jedoch immer wieder gebrochen wurden. Die vorerst letzte Waffenruhe lief am vergangenen Samstag aus. Von den USA und Saudi-Arabien moderierte Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien in der saudi-arabischen Stadt Dschidda sind bis auf Weiteres ausgesetzt.