Nürnberg (epd). Mit einem meterlangen „Regenwurm“ haben Landwirte der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die Kirche aufgefordert, ihr Land gemeinwohlorientiert zu vergeben. Mit dem aufblasbaren Wurm warben die Bäuerinnen und Bauern am Mittwoch beim Evangelischen Kirchentag in Nürnberg für eine klima- und bodenschonende Bewirtschaftung des Bodens. „Wenn die Kirche die Schöpfung bewahren möchte, kann eine Verpachtung rein nach Höchstgebot nicht ihr Anspruch sein“, sagte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft, Jan Brunner.
Wegen zu häufigen Pflügens und infolge immer häufigerer Trockenphasen werde der Regenwurm auch in kirchlichen Ackerböden immer seltener, erläuterte Brunner. Gerade in Zeiten steigender Boden- und Pachtpreise müsse die Kirche dringend umdenken und ihr Land an gemeinwohlorientierte Betriebe vergeben. Bislang werde Kirchenland in der Regel an den Höchstbietenden oder an Bestandspächterinnen vergeben. Die Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) besitzen laut AbL etwa 325.000 Hektar Ackerland.
Den Angaben zufolge haben zwar einige Landeskirchen Leitfäden für die Landvergabe nach sozialen und ökologischen Kriterien erarbeitet. Es fehle jedoch der Umsetzungswille.