Apolda, Jena (epd). Der Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda ist wohl auf einen technischen Defekt zurückzuführen. Es seien keine Hinweise auf eine vorsätzliche Tat festgestellt worden, teilte die Landespolizeiinspektion Jena am Dienstag mit. Auch sei das Feuer vermutlich nicht durch Dritte herbeigeführt worden. Zwar liege das Gutachten des Brandsachverständigen des Thüringer Landeskriminalamtes noch nicht offiziell vor, hieß es. Nach derzeitigem Ermittlungsstand deute jedoch alles auf einen technischen Defekt als Brandursache hin.
Weiter unklar ist die Identität des am Sonntagmorgen in den Trümmern gefundenen Toten. Am Dienstagvormittag sei die Obduktion des Leichnams erfolgt, von dem vermutet wird, dass es sich um einen seit dem Brand als vermisst gemeldeten ukrainischen Jungen handelt. Als vorläufige Todesursache wurde laut Polizei eine Rauchvergiftung diagnostiziert. Zur Identitätsfeststellung seien weitere Untersuchungen notwendig.
Das Brandobjekt wurde am Dienstag zum Teil wieder freigegeben. Die Landrätin des Kreises Weimarer Land Christiane Schmidt-Rose (CDU) kündigte an, die derzeit dezentral in Hermsdorf untergebrachten Bewohnerinnen und Bewohner so schnell wie verantwortbar wieder nach Apolda zu bringen.