Berlin (epd). Die Klimabeauftragte des Auswärtigen Amtes, Jennifer Morgan, dringt zum Auftakt der Bonner Klimakonferenz auf eine „Kurskorrektur“ im Kampf gegen die Erderwärmung. „Wir machen nicht genug und als Weltgemeinschaft schlafwandeln wir auf einen Abgrund zu“, erklärte sie am Montag. Mit Blick auf die bevorstehenden zweiwöchigen Verhandlungen betonte Morgan, gemeinsam mit der Europäischen Union werde die Bundesregierung daran arbeiten, eine „breite Koalition für eine ambitionierte globale Klimapolitik aufzubauen“.
Bei der Konferenz in Bonn sollen bis zum 15. Juni Vorbereitungen für die Weltklimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten getroffen werden. Bei einer globalen Bestandsaufnahme geht es darum, herauszuarbeiten, wie weit die Staaten des Pariser Abkommens beim Klimaschutz gekommen sind. Außerdem soll Vorarbeit geleistet werden, damit im Dezember in Dubai ambitioniertere Ziele beschlossen werden können.
Morgan erklärte: „Wir haben jetzt noch sieben Jahre, um die globalen Emissionen zu halbieren und so die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern“. Nötig sei ein klarer Plan zum Ausstieg aus den fossilen Energien und zum deutlich schnelleren Ausbau von erneuerbaren Energien. Sie sprach sich für ein globales Ziel für Erneuerbare aus.
Schnell müssten auch die sogenannten Loss-and-Damage Finanzierungsmechanismen umgesetzt werden. Über einen bei der vergangenen Weltklimakonferenz beschlossenen Fonds sollen ärmere und durch die Erderwärmung besonders bedrohte Länder bei klimabedingten Schäden und Verlusten Ausgleichszahlungen erhalten.