Eschede, Berlin (epd). Das Zugunglück von Eschede vor 25 Jahren wirkt nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbandes bei Feuerwehrleuten und Rettungskräften bis heute nach. „Dieser Einsatz hatte eine Dimension, die für die Angehörigen von Feuerwehr, Rettungsdienst und weiteren Hilfsorganisationen nur schwer zu bewältigen war und ist“, sagte Vizepräsident Frank Kämmer am Freitag in Berlin. Kämmer, der in Niedersachsen in der Feuerwehr aktiv ist, ergänzte, bis heute seien Feuerwehrmitglieder mit der Verarbeitung der Eindrücke beschäftigt.
Der bislang schwerste Eisenbahnunfall eines Hochgeschwindigkeitszuges sei zugleich die Geburtsstunde der flächendeckenden Psychosozialen Notfallversorgung, betonte Kämmer. In der Folge sei die Stiftung „Hilfe für Helfer“ des Deutschen Feuerwehrverbandes gegründet worden. Erstmals sei nach Eschede in Deutschland eine umfassende Einsatznachsorge betrieben worden. „Durch diesen Einsatz wurde einer breiten Öffentlichkeit bekannt, dass auch Einsatzkräfte durch ihren Dienst traumatisiert werden können.“
Am 3. Juni 1998 entgleiste der ICE 884 „Wilhelm Conrad Röntgen“ auf seiner Fahrt von München nach Hamburg bei Tempo 200 an einer Weiche am südlichen Ortsrand von Eschede in Niedersachsen. Bei dem schwersten Zugunglück in der bundesdeutschen Geschichte starben 101 Menschen, mehr als 100 wurden verletzt. Am Sonnabend wird daran in einer Gedenkveranstaltung in Eschede erinnert.