Berlin (epd). Seit Donnerstag ist das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Kurz-Telefonnummer 116016 erreichbar. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte in Berlin zum zehnjährigen Jubiläum des Hilfetelefons, es habe sich bundesweit zur ersten Anlaufstelle für Betroffene entwickelt. Wenn eine Frau Gewalt erfahre, sei es wichtig, dass sie schnell Unterstützung bekomme. Nach Angaben von Paus werden 60 Prozent der Anruferinnen an eine Beratungsstelle vermittelt, 20 Prozent direkt an ein Frauenhaus.
Auf Initiative Deutschlands hatte 2020 die EU-Kommission angekündigt, dass gewaltbetroffenen Frauen die Not-Hotline in allen EU-Staaten unter der einheitlichen Kurz-Nummer zur Verfügung stehen werde. Hierzulande bleibt das Telefon noch ein Jahr auch unter der bisherigen Nummer 08000-116016 erreichbar.
Zuletzt hatten die Anrufe beim Hilfetelefon während der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. Das Aufkommen war den Angaben zufolge 2022 um 18 Prozent höher als vor der Pandemie im Jahr 2019. Seit vorigem Jahr werden Frauen am Telefon auch auf Ukrainisch beraten. Von den knapp 380.000 Anruferinnen und Anrufern in den vergangenen zehn Jahren waren rund 220.000 selbst die Betroffenen. In den meisten Fällen handelte es sich um Gewalt durch den Partner.