Stuttgart (epd). Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, hat sich dafür ausgesprochen, zurückhaltend mit politischen Positionierungen in Predigten zu sein. Man habe, wenn man als Pfarrerin oder Pfarrer auf der Kanzel stehe, eine große Verantwortung und müsse aufpassen, dass man seine Machtposition nicht ausnutze, sagte er am Mittwochabend bei einem Gespräch auf der Tagung des Pfarrerinnen - und Pfarrergebetsbunds (PGB) Baden-Württemberg in Friolzheim bei Pforzheim.
Zwar würden die Medien es gerne aufgreifen, wenn man sich in einer Predigt zum politischen Tagesgeschehen äußere. Doch die Gefahr bestehe, dass man sich einseitig parteipolitisch positioniere. „Ich wäre da eher zurückhaltend, auch wenn das heißt, dass man weniger in die Medien kommt.“ Stattdessen sei es wichtig, eine „Theologie der Hoffnung“ zu verbreiten. Eine solche gute Nachricht wirke in die Welt hinein, sei seine Überzeugung.
Im PGB Baden-Württemberg treffen sich rund 250 Vikarinnen und Vikare, Pfarrerinnen und Pfarrer im aktiven Dienst und im Ruhestand zu theologischen Tagungen und regelmäßigem Bibellesen, Gebet und Erfahrungsaustausch. Der Dachverband PGB Deutschland bringt die Zeitschrift „Theologische Beiträge“ heraus, die alle zwei Monate erscheint.