Berlin (epd). Zum Betriebsende der Corona-Warn-App am Donnerstag wirbt der Chef der deutschen Amtsärzte, Johannes Nießen, für eine weitere Nutzung. „Bei der Bewältigung von besonderen Krisenereignissen, zu denen Epidemien und Pandemien gehören, ist die Nutzung digitaler Tools wie die Corona-Warn-App nicht mehr wegzudenken“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
Mit solchen Anwendungen gelinge es, Bürgerinnen und Bürger „zeitnah, qualifiziert und zuverlässig mit hoher Qualität zu informieren“. „Von daher sollte die App unbedingt auch beibehalten und auf andere Infektionsgeschehen ausgeweitet werden“, betonte Nießen.
Die Corona-Warn-App war seiner Einschätzung zufolge „ein modernes und wichtiges Tool im Management der Pandemie“. „Wie viele Erkrankungs- und Todesfälle infolge von Warnungen über die App tatsächlich verhindert werden konnten, lässt sich nicht benennen, da die Stärke der App in der anonymen Warnung lag“, betonte der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes. Allerdings hätten die Warnungen grundsätzlich zu einer verstärkten Testbereitschaft und zu einem umsichtigeren Verhalten mit Blick auf gefährdete Menschen geführt.