Düsseldorf (epd). Der diesjährige Tag der Organspende wird unter dem Motto „Zeit, Zeichen zu setzen“ am Samstag in Düsseldorf eröffnet. Erwartet wird Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), wie der nordrhein-wesfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mitteilte. Am Mittwoch riefen Laumann, die Deutsche Stiftung Organtransplantation und der Bundesverband der Organtransplantierten die Bürger dazu auf, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen.
Im vergangenen Jahr habe es bei den Organspendezahlen „einen neuen Tiefpunkt“ gegeben, sagte Laumann. Allein bei der Zahl der postmortalen Organspenden habe es im vergangenen Jahr bundesweit mit 869 Spendern einen Rückgang von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr gegeben.
„Für Patientinnen und Patienten, die auf eine Transplantation warten, kann die Entscheidung für eine Organspende Leben retten“, sagte Minister Laumann. Bundesweit warten laut dem Mediziner Scott Oliver Grebe vom Wuppertaler Nierenzentrum rund 8.500 Menschen auf eine lebensrettende Transplantation.
„Wir haben in Deutschland eine erfolgreiche Transplantationsmedizin, und dennoch sterben an jedem Tag Patientinnen und Patienten, denen mit einer Transplantation hätte geholfen werden können“, sagte Grebe. Egal, ob Niere, Leber, Lunge, Bauchspeicheldrüse oder Herz, jedes dieser Organe könne für einen Menschen auf der Warteliste eine Entscheidung über Leben und Tod bedeuten.
Minister Laumann appellierte an Bürgerinnen und Bürger, eine selbstbestimmte Entscheidung darüber zu treffen, ob sie nach ihrem Tod als Organspender zur Verfügung stehen. Diese sollte entweder in einem Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung dokumentiert werden. „Eine bewusste Entscheidung kann im Fall der Fälle auch die Angehörigen entlasten, die bei einer fehlenden schriftlichen oder mündlich übermittelten Willensbekundung für die Verstorbenen entscheiden müssen.“