Magdeburg (epd). Sachsen-Anhalt koppelt erstmals in seiner Geschichte die Aufnahme neuer Kredite an konkrete soziale Vorhaben. Das angestrebte Volumen der ersten sogenannten Sozialen Anleihe des Landes betrage dabei 500 Millionen Euro, teilte die Landesregierung am Dienstag in Magdeburg mit. Anleihen sind Wertpapiere, die von Staaten und Unternehmen herausgegeben werden, die sich damit Geld an den Kapitalmärkten besorgen.
Die Erlöse der Anleihe seien dabei gekoppelt an Ausgaben des Landes, die einen nachweisbaren sozialen Mehrwert für das Land bringen. Damit könnten sich Geldgeber Gewissheit darüber verschaffen, wofür das zur Verfügung gestellte Geld vom Land verwendet wird. Über die gesamte Laufzeit der Sozialen Anleihe sei zudem nachverfolgbar, welche Effekte und Wirkungen das Land damit erzielt habe.
Das Land Sachsen-Anhalt werde zudem jährlich über die Verwendung der Emissionserlöse und die Wirkung der finanzierten Projekte berichten. Die Projektliste mit 31 Maßnahmen reicht von der Finanzierung von Digitalassistenzen an Schulen über die Unterstützung von Solo-Selbständigen bis hin zu Investitionen in die Universitätskliniken des Landes.
Laut Finanzminister Michael Richter (CDU) ist Sachsen-Anhalt das erste Bundesland, das eine rein Soziale Anleihe am Kapitalmarkt platziert. Damit sollten insbesondere die Geldgeber angesprochen werden, für die die Unterstützung einer nachhaltigen gesamtgesellschaftlichen Entwicklung bei ihrer Anlageentscheidung von hoher Bedeutung ist. In den kommenden Jahren sollen weitere Anleihen dieser Art folgen, sagte Richter.