Genf (epd). Hunderte Kinder sind laut dem Hilfswerk Unicef seit Mitte April durch die Gewalt im Sudan getötet worden. Zudem hätten Tausende Kinder in dem Konflikt zwischen Armee und Milizionären Verletzungen erlitten, sagte Unicef-Sprecher James Elder am Dienstag in Genf.
Der Sprecher betonte, dass das gesamte Ausmaß der Gewalt gegen Kinder im Sudan nicht überschaubar sei. Rund 13,6 Millionen Mädchen und Jungen in dem afrikanischen Land bräuchten Lebensmittel, Medizin und andere humanitäre Hilfsleistungen.
Um die Hilfsoperationen im Sudan zu finanzieren, benötige Unicef 838 Millionen US-Dollar (783 Millionen Euro). Unterdessen appellierte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, an die Nachbarländer Sudans, die Grenzen offen zu halten. Die Menschen, die aus dem Sudan flüchteten, seien auf Hilfe angewiesen, sagte Grandi zum Abschluss eines Besuchs in Ägypten.
Seit Beginn der Gewalt vor mehr als sechs Wochen seien 345.000 Menschen aus dem Sudan geflohen, etwa die Hälfte von ihnen sei in Ägypten untergekommen. Hintergrund der Gewalt in dem Land am Horn von Afrika ist ein Streit um die Macht zwischen dem Armeeführer Abdel Fattah al-Burhan und dem RSF-Befehlshaber Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“. Derzeit gilt eine Waffenruhe zwischen den Rivalen. Diplomatische Bemühungen für eine Beilegung des Konflikts waren bisher erfolglos.