Schwerer Angriff auf afrikanische Friedensmission in Somalia

Schwerer Angriff auf afrikanische Friedensmission in Somalia

Frankfurt a.M., Mogadischu (epd). In Somalia hat die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab am Freitag einen schweren Angriff auf die Friedensmission der Afrikanischen Union (AU) verübt. Wie die AU-Mission (Atmis) mitteilte, attackierten Kämpfer der Miliz einen Stützpunkt etwa 120 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Mogadischu. Wie viele Menschen bei dem Angriff getötet wurden, war zunächst nicht klar.

Den Angaben zufolge setzten die Islamisten selbst gebaute Sprengsätze und Selbstmordattentäter ein. Die AU-Mission tue alles, um die Situation unter Kontrolle zu bringen, hieß es. Über die Attacke berichteten auch somalische Medien. In einem Bericht des Nachrichtenportals „Garowe“ hieß es unter Berufung auf Augenzeugen, die Islamisten hätten den Militärstützpunkt, in dem Soldaten aus Uganda stationiert seien, „überrannt“. Demnach beziffert Al-Shabaab die Zahl der getöteten Soldaten auf 137. Die AU-Mission machte keine Angaben zu Toten oder Verletzten.

Somalia wird seit Jahren von Konflikten erschüttert. Die Terrorgruppe Al-Shabaab kontrolliert Teile des ostafrikanischen Landes und verübt immer wieder Anschläge auf Regierungsvertreter, Soldaten sowie die Zivilbevölkerung.

Atmis wurde ins Leben gerufen, um die Verantwortung für die Sicherheit und Verteidigung Somalias, die bisher stark von der internationalen Gemeinschaft abhing, auf die somalische Armee zu übertragen. Der Einsatz löste die Mission Amisom ab, die 2007 gegründet wurde, um das Land nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg zu versöhnen. Die internationalen Truppen sind immer wieder Ziel von Anschlägen der Al-Shabaab-Kämpfer.