Kampala, Bamako (epd). In Malis Hauptstadt Bamako haben am Donnerstag Tausende Menschen den Abzug der UN-Truppen gefordert. Zu der Versammlung hatten die Partei des Übergangspremierministers Choguel Maïga, M5-RFP, sowie zivilgesellschaftliche Gruppen aufgerufen, wie das Nachrichtenportal „Maliweb“ am Freitag berichtete. Demnach kritisierten die Teilnehmer der Versammlung, dass die UN-Friedensmission Minusma keinen Willen zur Lösung der Krise in dem westafrikanischen Land zeige.
Der Minusma-Einsatz war im Jahr 2013 eingerichtet worden, um Mali zu stabilisieren und das Land bei der Rückkehr zu verfassungsmäßigen Ordnung zu unterstützen. Jedoch haben es die UN-Truppen, zu denen auch Soldaten der Bundeswehr zählen, nicht geschafft, das Land zu befrieden. In dem Sahel-Staat sind zahlreiche islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Anschläge verüben.
Zudem sind die Blauhelmsoldaten mit einer zunehmenden Ablehnung ihrer Präsenz konfrontiert. Seit zwei Militärputschen in den Jahren 2020 und 2021 hat sich das Verhältnis zwischen der malischen Regierung und der UN-Mission deutlich verschlechtert. Die malische Militärregierung hat auch die Zusammenarbeit mit Russland intensiviert. Unter anderem sind Berichten zufolge Söldner des Kreml-nahen Wagner-Konzerns im Land. Zugleich gibt es auch in Teilen der Bevölkerung Unmut über die Präsenz der UN-Truppen.
Der Bundestag befasst sich am Freitag mit dem Einsatz der Bundeswehr in Mali. Die Beteiligung an der UN-Mission soll letztmalig um ein Jahr verlängert werden, in dem die deutschen Streitkräfte aus dem Land abziehen sollen.