Hannover (epd). Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister, hat das Pfingstfest als Symbol des Wandels und der Mitmenschlichkeit bezeichnet. An Pfingsten erfahren die Menschen, „dass sie Menschen, die weit entfernt sind, verstehen und in ihrem Leid ernst nehmen - so wie uns heute der Krieg in der Ukraine immer wieder unter die Haut geht“, erklärte Meister, der auch hannoverscher Landesbischof ist, am Mittwoch: „Wir verstehen Leid und Glück über alle Grenzen hinweg.“ Zugleich sei Pfingsten eine Einladung zum Neuanfang: „Wir können diese Welt verwandeln“.
Pfingsten sei ein Tag, an dem die Menschen überaus glücklich sind. „Sie erfahren auch: Das Glück der anderen ist auch unser Glück.“ Deshalb sei Pfingsten ein Fest der Menschengemeinschaft: „Wir alle sind Gottes Kinder und gehören zusammen“, sagte Meister in seiner Videobotschaft zu Pfingsten. Die Botschaft wurde auf dem Turm der Aegidienkirche in Hannover aufgenommen, die im 14. Jahrhundert erbaut und 1943 bei Bombenangriffen zerstört wurde. Seit 1952 ist sie das zentrale Mahnmal der Stadt für die Opfer von Krieg und Gewalt.
Pfingsten ist nach Ostern und Weihnachten das dritte große Fest im Kirchenjahr. Pfingstsonntag ist in diesem Jahr am 28. Mai. In Erinnerung an die in der Bibel geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Menschen wird Pfingsten auch als „Geburtstag der Kirche“ verstanden. In vielen Gemeinden werden an Pfingsten Gottesdienste unter freiem Himmel gefeiert. Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist ein Zusammenschluss von sieben Landeskirchen mit insgesamt über acht Millionen Mitgliedern.