Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat von den Befehlshabern der beiden Kriegsparteien im Sudan ein sofortiges Ende des Konflikts gefordert. „Sie müssen diese sinnlose Gewalt jetzt stoppen“, verlangte Türk am Mittwoch in Genf.
Der UN-Hochkommissar richtete seinen Appell an den Armee-Chef Abdul Fattah Al-Burhan und den Befehlshaber der paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF), Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“. Mitte April war ein Machtkampf zwischen den Anführen eskaliert.
Trotz einiger aufeinanderfolgender Waffenruhen sei die Zivilbevölkerung weiterhin einem hohen Risiko ausgesetzt, sagte Türk. In der Nacht auf Mittwoch habe das Hochkommissariat Berichte über Kampfjets am Himmel von Khartum und über Zusammenstöße in manchen Gebieten der Hauptstadt erhalten.
Zudem erhalte seine Behörde Berichte über sexualisierte Gewalt. Das ganze Ausmaß der sexuellen Übergriffe lasse sich kaum ermitteln. Türk forderte, dass die Zivilisten in dem Konflikt geschützt und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Hunderttausende Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen bereits vor den Kämpfen geflohen.
Zuletzt hatten sich die Konfliktparteien am Wochenende auf eine siebentägige Waffenruhe geeinigt, die am Montagabend in Kraft treten sollte. Jedoch gab es auch am Dienstag Berichte über vereinzelte Gefechte.