Leipzig (epd). Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat die deutsche Reality-TV-Darstellerin und Schlagersängerin Melanie Müller wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen angeklagt. Über die Zulassung der Anklage und Eröffnung des Hauptverfahrens werde das Amtsgericht Leipzig entscheiden, teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig am Mittwoch mit.
Die 34-jährige „Dschungelkönigin“ von 2014 soll in der Nacht vom 17. auf den 18. September 2022 in Leipzig als Sängerin auf einer Veranstaltung öffentlich von der Bühne aus mehrfach den sogenannten „Hitlergruß“ in Richtung des Publikums gezeigt zu haben. Müller habe die Vorwürfe bestritten, so die Staatsanwaltschaft.
Hintergrund der Ermittlungen ist ein Video vom damaligen Auftritt Müllers bei einer Rockergruppe, das in den sozialen Medien die Runde machte. Darin ist zu sehen, wie der Ballermann-Star mehrmals den rechten Arm in die Luft streckt und dabei den Schlachtruf rechter Hooligans „Ost, Ost, Ostdeutschland“ skandiert. Ein weiteres Video zeigt auf einer anderen Veranstaltung Müllers, wie Personen im Publikum den „Hitlergruß“ zeigen und „Sieg Heil“ rufen.
Die 1980 im sächsischen Oschatz geborene Müller wurde durch Reality-TV-Formate im Privatfernsehen bekannt. Im Jahr 2014 gewann sie die achte Staffel von „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ und 2021 die neunte Staffel von „Promi Big Brother“. Als Schlagersängerin tourt sie regelmäßig durch die Ballermann-Diskotheken auf Mallorca.