Neuer Anlauf für Waffenruhe im Sudan ab Montagabend

Neuer Anlauf für Waffenruhe im Sudan ab Montagabend

Washington, Frankfurt am Main (epd). Mithilfe internationaler Vermittlung haben die Parteien im seit Wochen andauernden Konflikt im Sudan eine Waffenruhe ab Montag vereinbart. Wie das US-Außenministerium am Samstag (Ortszeit) mitteilte, haben die Armee des Sudans und die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) auf Initiative der Vereinigten Staaten und des Königreichs Saudi-Arabien in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine mindestens siebentägige Feuerpause vorsieht.

Die Waffenruhe solle 48 Stunden nach Unterzeichnung in Kraft treten und eine humanitäre Versorgung des krisengeplagten Landes am Horn von Afrika ermöglichen. Als exakten Zeitpunkt nannte das US-Außenministerium 21:45 Uhr am Montag lokaler Zeit in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Wenn die Armee und die rivalisierende RSF zustimmen, kann die Feuerpause den Angaben zufolge verlängert werden.

Beide Konfliktparteien wollten bis zum Inkrafttreten der Waffenruhe darauf verzichten, sich eine möglichst gute militärische Ausgangsposition zu verschaffen, hieß es weiter. Nach Beginn der vereinbarten Feuerpause sollen sich die Truppen aus kritischer Infrastruktur wie Wasser- und Elektrizitätswerken sowie Krankenhäusern zurückziehen. Die Gesundheitsversorgung ist seit Beginn der Kämpfe Mitte April stark eingeschränkt, weil viele Krankenhäuser gerade in der Hauptstadt bei Luftangriffen zerstört wurden oder keine Medikamente mehr haben.

Hintergrund der Gewalt ist ein eskalierter Machtkampf zwischen Armee-Chef General Abdul Fattah Al-Burhan und dem Befehlshaber der paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF), Mohamed Hamdan Dagalo. Die Gegner einigten sich bereits mehrfach auf Waffenruhen, die aber immer wieder gebrochen werden. Hunderttausende Menschen sind nach UN-Angaben bereits vor den Kämpfen geflohen.