Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat Kultureinrichtungen dazu aufgefordert, sich am geplanten Kulturpass für junge Menschen zu beteiligen. Seit Mittwoch könnten sich Einrichtungen für einen digitalen Marktplatz registrieren und dort eigene Angebote einstellen, teilte die Beauftragte für Kultur am Mittwoch in Berlin mit. Dazu gehören Veranstaltungen wie Konzerte, Theater- und Kinovorstellungen, Eintrittskarten für Museen sowie Produkte wie Bücher, Comics und Musikinstrumente. Die Kosten für die abgerufenen Angebote werden den Anbietern erstattet.
Mit dem Kulturpass erhalten Jugendliche im Alter von 18 Jahren in diesem Jahr ein Guthaben von 200 Euro pro Person. Damit können sie über eine Online-Plattform unterschiedliche kulturelle Angebote nutzen. Für die 18-Jährigen werde der Kulturpass ab Mitte Juni verfügbar sein, hieß es.
Roth nannte den Pass eine Chance für die gesamte Kulturszene, gerade auch in ländlichen Gebieten abseits der Metropolen: „Nach der entbehrungsreichen Corona-Zeit können Kulturanbieterinnen und -anbieter nun durch den Kulturpass ein junges Publikum vor Ort gewinnen und langfristig an sich binden.“
Mit dem Kulturpass will die Bundesregierung junge Menschen dabei unterstützen, Kultur vor Ort zu erleben. Gleichzeitig sollen dadurch lokale Kulturanbietende gestärkt werden, die weiterhin unter den Nachwirkungen der Corona-Pandemie leiden. Dafür stellt der Haushaltsausschuss des Bundestages in diesem Jahr 100 Millionen Euro zur Verfügung. Der als Pilotprojekt angelegte Kulturpass soll bei erfolgreichem Verlauf fortgesetzt werden.