Polizei räumt Protestcamp in Berliner Wuhlheide

Polizei räumt Protestcamp in Berliner Wuhlheide

Berlin (epd). Die Polizei hat am Mittwoch mit der Räumung eines Protestcamps in der Berliner Wuhlheide begonnen. Das seit Samstag errichtete Camp mit Baumbesetzungen in dem städtischen Waldgebiet bei Köpenick und Oberschöneweide war zuvor von der Versammlungsbehörde verboten worden, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Es richtete sich gegen den geplanten Bau der Tangentiale Verbindung Ost (TVO), einer Schnellstraßenverbindung durch den Wald.

Die Polizei sei seit sechs Uhr mit rund 250 Einsatzkräften vor Ort, sagte die Sprecherin. Darunter sei eine technische Einheit, um die Baumbesetzungen zu beenden. Mehr als 40 Personen hätten das Camp nach Aufforderung am Vormittag bereits freiwillig verlassen. Die Verbotsverfügung für das Protestcamp gilt den Angaben zufolge bis September. Zur Begründung hieß es, die Protestierenden hätten unter anderem Gräben ausgehoben. Das sei eine Gefahr für Unbeteiligte.

Die Tangentiale-Verbindung-Ost ist als neue Straßenverbindung von Biesdorf entlang des Eisenbahnaußenringes bis nach Köpenick geplant. Der künftige, etwa 6,4 Kilometer lange Straßenabschnitt würde direkt durch die etwa 350 Hektar große Wuhlheide führen. Als Grund für die Waldbesetzung nannten die Protestierer die geschätzten Kosten von mehr als 350 Millionen Euro und die steigenden Belastungen für Umwelt und Klima durch das Projekt.