Die Kirche werde dann vielleicht anders aussehen als heute die EKD, fügte Schneider hinzu. "Und vielleicht wird auch die von uns noch immer so sorgsam gehütete Trennung zwischen lutherischer, reformierter oder unierter Konfession die Zeiten nicht überstehen." Was aber Bestand haben werde, sei die eine Kirche Jesu Christi, in der das Evangelium gepredigt und die Sakramente gereicht würden. Das habe Gott verheißen.
Schneider ermutigte die ehrenamtlichen Gemeindeleiter, nicht nur auf Probleme wie Mitgliederschwund und Kirchensteuerrückgang zu schauen. Die Kirche habe weiter eine große soziale Bedeutung und sei wichtiger Kulturträger. Zudem seien 450.000 Menschen beruflich für die evangelische Kirche tätig, darunter 20.000 Pfarrer. Hinzu kommen nach Schneiders Worten zwischen einer und vier Millionen Menschen, die sich in der evangelischen Kirche ehrenamtlich engagieren. "Das ist ein Potenzial, um das uns mancher beneidet", erklärte der Präses.
Schneider warb für die Reformziele von 2007 der EKD. Dazu gehörten theologische Profilierung, Schwerpunktsetzungen, bewegliche Organisation und die Orientierung nach außen, statt "selbstgenügsam nur die eigene Gemeinsamkeit zu pflegen". Wichtig sei außerdem die Qualitätssicherung bei Gottesdiensten, Taufen, Trauungen und Beerdigungen.