Luang Prabang, Cox's Bazar (epd). Die Zerstörung durch den Tropensturm „Mocha“ in Myanmar und Bangladesch sind geringer ausgefallen als befürchtet. Mindestens vier Menschen starben, wie lokale Medien berichteten. Zudem richtete der Zyklon erhebliche Sachschäden an. Nach Angaben von Caritas International sind in der Region mehr als 300.000 Menschen von den Zerstörungen betroffen, über 10.000 Unterkünfte wurden beschädigt. Im Vorfeld waren allerdings weitaus gravierendere Verwüstungen befürchtet worden.
Der Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 war am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Kilometern pro Stunde nahe der Grenze zwischen Myanmar und Bangladesch auf Land getroffen. Meteorologen sprachen von einem der stärksten Stürme, den die Region je erlebt hat. Allerdings traf er nahe der Küstenstadt Sittwe in Myanmar auf Land. Dort waren schon am Samstag die meisten Menschen aus gefährdeten Gegenden evakuiert worden, so dass viele Opfer vermieden wurden.
2008 kamen bei einem Sturm von ähnlicher Stärke in derselben Region mehr als 130.000 Menschen ums Leben. Seitdem wurden die Sicherheitsmaßnahmen massiv verstärkt. Insbesondere wurde diesmal umfangreich und früh vor dem Sturm gewarnt, in vielen Regionen gab es Schutzräume.
Besondere Sorge hatte dem riesigen Flüchtlingslager in Bangladesch gegolten, in dem fast eine Million geflüchtete Rohingya aus Myanmar in improvisierten Zelten und unter sehr schlechten Bedingungen leben. Der Zyklon traf knapp 100 Kilometer weiter südlich auf Land. Ersten Angaben der bangladeschischen Behörden zufolge wurden im Lager sieben Menschen verletzt, wie die Zeitung „The Daily Star“ berichtete. Zudem zerstörte der Sturm etwa 300 Hütten und beschädigte weitere knapp 4.000 Unterkünfte.
Laut den UN sind Zehntausende Familien von den Zerstörungen betroffen, und Unterkünfte und Infrastruktur zerstört. Dies gelte vor allem in den Rohingya-Lagern in Teknaf im Süden des Distrikts Cox's Bazar und angrenzende bangladeschische Gemeinden. Das volle Ausmaß der Zerstörung kann laut den Vereinten Nationen jedoch aufgrund der anhaltenden Unwetter und der Unterbrechung der Telekommunikation in der Region noch nicht beurteilt werden. Bereits vor dem Sturm waren demnach in der Region mehr als sechs Millionen Menschen auf Hilfe zum Überleben angewiesen.
In Myanmar wurden laut Radio Free Asia zwei Männer von einem Baum erschlagen, zwei andere Menschen starben, als ihr Haus durch einen Erdrutsch verschüttet wurde. Die bangladeschische Zeitung „Dhaka Times“ berichtete von sechs Todesopfern in dem Land. „Mocha“ ist der erste Tropensturm der diesjährigen Saison in der Region.
Der Katastrophenschutz in Bangladesch habe gut funktioniert, erklärte Caritas International. Die Menschen in dem Land hätten den Sturm weitgehend unversehrt überstanden, weil Freiwillige Zehntausende Menschen evakuiert und Häuser und Fischerboote gesichert hätten.