Kampala, Bangui (epd). Im Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik ist es zu neuen Kämpfen im Südosten des Landes gekommen. Die Selbstverteidigungsmiliz „Azande ani kpi Gbe“ und UPC-Rebellen kämpften seit Sonntag um die Kontrolle der Stadt Mboko, meldete der französische Nachrichtensender RFI am Mittwoch. Dabei sei auch eine Patrouille der UN-Mission Minusca getroffen worden. Ein Blauhelm-Soldat und mindestens drei Zivilisten seien verletzt worden.
Die „Azande ani kpi Gbe“ ist eine Miliz zur Verteidigung der Zandé-Gemeinschaft, die sich nach eigenen Angaben im März als Reaktion auf Angriffe gegen ihre Volksgruppe gebildet hat. Ihr Ziel ist auch die Vertreibung der UPC-Rebellen der UPC, die die Region seit 2016 kontrollieren.
In der Zentralafrikanischen Republik herrscht seit rund zehn Jahren Bürgerkrieg, der vor allem von muslimischen und christlichen Milizen ausgetragen wird. Die UPC ist eine mehrheitlich muslimische Rebellengruppe. Laut der Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) sind seit 2013 mehr als eine Million Menschen vertrieben worden, rund 2,9 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das entspricht mehr als der Hälfte der Bevölkerung.