Wiesbaden (epd). Berufstätige Mütter mit Kleinkindern sind in Deutschland weiterhin in der Minderheit. Im vergangenen Jahr waren knapp vier von zehn Frauen mit Kindern unter drei Jahren (39,7 Prozent) berufstätig, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden zum bevorstehenden Muttertag am Sonntag mitteilte. 2008 lag dieser Anteil noch bei 30,8 Prozent.
Ein Grund für die zunehmende Berufstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern „dürfte der Ausbau der Kinderbetreuung im Zuge der Einführung eines rechtlichen Anspruchs auf frühkindliche Betreuung sein“, hieß es von der Statistikbehörde. Auf die Erwerbstätigkeit von Vätern mit Kindern unter drei Jahren wirkte sich der Rechtsanspruch kaum aus: 2022 waren 89,6 Prozent der Väter mit einem Kind unter drei Jahren erwerbstätig, 2008 waren es 88,9 Prozent.
Die Zahl der Mütter mit mindestens einem Kleinkind bezifferten die Statistiker für 2022 auf 2,1 Millionen. Insgesamt hätten im vergangenen Jahr in Deutschland 8,2 Millionen Mütter mit minderjährigen Kindern unter einem Dach gelebt. Im Jahr 2008 seien gut die Hälfte (56,7 Prozent) der Mütter mit Kindern unter zwölf Jahren erwerbstätig gewesen, 2022 knapp zwei Drittel (64,1 Prozent).
Je älter der Nachwuchs, umso mehr Mütter gehen arbeiten, geht aus der aktuellen Statistik hervor: Mütter von Jugendlichen (12 bis 18 Jahre) seien mittlerweile zu 84 Prozent erwerbstätig, während es 2008 gut drei Viertel (76,8 Prozent) gewesen seien. Insgesamt hätten im vergangenen Jahr mehr als zwei von drei Müttern (69,3 Prozent) Minderjähriger einen Job gehabt, im Jahr 2008 seien es noch 62,8 Prozent gewesen.