Bielefeld (epd). Rund 20 junge Türkinnen und Türken beginnen beim Evangelischen Johanneswerk in Ostwestfalen eine Pflegeausbildung. Im Rahmen eines neuen Ausbildungs- und Integrationsprojekts sollen bis 2026 insgesamt 180 junge Menschen aus der Türkei in Bielefeld und Blomberg eine Ausbildung zur Pflegefachkraft erhalten, wie Johanneswerk-Geschäftsführer Bodo de Vries am Montag in Bielefeld erklärte.
Der nordrhein-westfälische Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) würdigte das Ausbildungs- und Integrationsprojekt als eine landesweit besondere Initiative. Hintergrund sei zwar, dass die Gesellschaft dringend Pflegekräfte brauche, sagte er bei der offiziellen Begrüßung der neuen Auszubildenden. Wichtig sei jedoch, dass die Ausbildung so gestaltet werde, „dass Sie eine gute Zukunft haben“. Deshalb müsse neben der Ausbildung auch für bezahlbares Wohnen und für persönliche Kontakte gesorgt werden.
Geschäftsführer De Vries sagte, die Auszubildenden, die in ihrer Heimat Deutschkurse absolviert haben, würden engmaschig begleitet. „Wir wollen Integrationsprofis werden“, unterstrich er. Das Johanneswerk könne als Träger der Altenhilfe mit etwa 50 Einrichtungen, mehreren Pflegeschulen und einer Vielzahl an Abteilungen gute Voraussetzungen bieten. Die im Projekt gewonnenen Erfahrungen sollen später als Handlungsempfehlungen aufgearbeitet werden.
Gefördert wird das Projekt durch das nordrhein-westfälische Sozialministerium und dem Europäischen Sozialfonds. Beteiligt an dem deutsch-türkischen Ausbildungsprojekt ist auch ein türkischer Kooperationspartner. Das 1951 gegründete Johanneswerk ist einer der großen diakonischen Träger Deutschlands mit Sitz in Bielefeld.