Köln (epd). Vier von fünf Bundesbürgern unterstützen den Vorschlag, Asylverfahren künftig bereits an den Außengrenzen der Europäischen Union zu führen. Für fast 80 Prozent geht dieser Vorschlag in die richtige Richtung, wie die am Donnerstag veröffentlichte Umfrage für den ARD-Deutschlandtrend ergab. Rund jeder zehnte Bundesbürger hält dies für falsch. Dem Vorschlag stimmten demnach Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien zu. Für die repräsentative Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap von Dienstag bis Mittwoch 1.360 Wahlberechtigte telefonisch oder online.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte angekündigt, sie wolle sich im Rahmen eines gemeinsamen Asylsystems auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass Geflüchtete bereits an den EU-Außengrenzen registriert, erfasst und identifiziert werden. Über Details zu diesem Thema soll im Vorfeld eines für den 10. Mai geplanten Bund-Länder-Gipfels im Kanzleramt diskutiert werden.
Eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger (52 Prozent) spricht sich den Angaben zufolge zudem dafür aus, insgesamt weniger Flüchtlinge aufzunehmen als derzeit. Fast jeder Dritte (33 Prozent) sei aktuell der Meinung, Deutschland sollte etwa so viele Flüchtlinge aufnehmen wie derzeit. Nur acht Prozent der Befragten meinten, Deutschland sollte mehr Flüchtlinge aufnehmen.
Deutlich positiver stehen die Deutschen dagegen der Zuwanderung von Fachkräften gegenüber. 41 Prozent der Befragten seien der Meinung, Deutschland sollte mehr Fachkräfte aus dem Ausland anwerben, hieß es. Weitere 28 Prozent hielten das derzeitige Niveau für passend, knapp jeder Vierte (23 Prozent) finde hingegen, Deutschland sollte weniger Fachkräfte aus dem Ausland anwerben.